Newsletter 01-2009 des Instituts für Sexualpädagogik, Dortmund

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit besten Frühlingsgrüßen erhalten Sie hiermit den ersten Newsletter des laufenden Jahres.

In den letzten Wochen sind wieder einige spannende Informationen für sexualpädagogisch Tätige zusammen gekommen. Und vielleicht ist bei unseren Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte ein Seminar dabei, das Sie besonders interessiert?

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen!

Übrigens: Wer nochmal in den alten Newslettern nach Informationen sucht, findet diese gesammelt in unserem Newsletterarchiv

Die Themen dieses Newsletters


Weiterbildungen des isp in Deutschland

Bereits im fünften Durchgang bietet das Institut für Sexualpädagogik ab September 2009 eine eigene Qualifizierung zur Sexualpädagogin / zum Sexualpädagogen für MitarbeiterInnen in der Behindertenhilfe an.
Die einjährige Weiterbildung, die das isp in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Joachim Walter entwickelt hat, umfasst sieben Seminarblöcke. Im Mittelpunkt der Seminareinheiten steht die Reflexion der Praxisbezüge der Teilnehmenden. Um den praktischen Nutzen zu erhöhen, ist neben der Selbstreflexion und der fachtheoretischen Fundierung die Vermittlung methodisch-didaktischer Kompetenzen integraler Bestandteil der einzelnen Seminare. Anmeldeschluss ist Ende Juli 2009, Frühbuchende erhalten einen Rabatt auf die Teilnahmegebühr.

Weiterbildung Sexualität und Behinderung

Die Weiterbildung Sexualpädagogik 2009/2010 hat im Februar diesen Jahres mit einer neuen Gruppe erfolgreich begonnen. Für alle Interessierten ist es ab sofort möglich, sich für den kommenden Durchgang, der im April 2010 startet, anzumelden. Auch hier haben Frühbuchende die Möglichkeit, sich einen Rabatt zu sichern.

Weiterbildung Sexualpädagogik

Weiterbildungen in Österreich und der Schweiz

Auch in Österreich und in der Schweiz starten in diesem Jahr Weiterbildungsgänge, die in Kooperation mit dem isp durchgeführt werden.

In Kooperation mit der Caritas Oberösterreich beginnt im Juni diesen Jahres der berufsbegleitende Lehrgang Sexualpädagogik. Eine baldige Anmeldung wird empfohlen.

Berufsbegleitender Lehrgang Sexualpädagogik in Österreich

In der Schweiz beginnt im Mai ein neuer Grundlagenkurs an der Hochschule Luzern. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, den Titel "Certificate of Advanced Studies in Sexualität in Pädagogik und Beratung - Grundlagen" zu erwerben. Das Angebot findet in Kooperation mit dem Institut WDF der Hochschule für soziale Arbeit Luzern, der CURAVIVA hsl Höhere Fachschule für Sozialpädagogik Luzern und in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit PLANeS statt. Es besteht die Möglichkeit, anschließend an einem Aufbaukurs teilzunehmen.

Grundlagenkurs 2009

Offene Seminarangebote des isp

Die Arbeit mit Gruppen bedeutet für sexualpädagogisch tätige Fachkräfte eine große Herausforderung. Obwohl es für viele Routine ist, entstehen immer wieder Situationen, in den man sich fragt: "Was ist denn hier los?"

Das offene Seminar "Was ist denn hier los?" - Die Dynamik in Gruppen, wenn es um das Thema Sexualität geht, das am 7. und 8. September in Bensheim angeboten wird, möchte Zugang zu gruppendynamischen Prozessen eröffnen und eine praxisnahe Lösungssuche anbieten.

Seminar Gruppenleitung

Für AbsolventInnen und TeilnehmerInnen aller isp-Weiterbildungen bietet Dr. Karlheinz Valtl einen offenen Supervisionstag an. Es wird im Juni ein Termin in der Nähe von München und im November ein Termin in Berlin angeboten.

Supervisionstage

Neben offenen Seminaren bietet das isp interessierten Fachkräften und Institutionen eine breite Angebotspalette an (Inhouse-) Fachtagen zu verschiedenen sexualitätsbezogenen Themen an.

isp-Fachtagsangebote

Aktuelle Veränderungen des deutschen Sexualstrafrechts

Veranlasst durch den Rahmenbeschlusses des Rates der Europäischen Union zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und der Kinderpornografie ist ein entsprechendes Gesetz der Bundesregierung am 5.11.2008 in Kraft getreten, was einige Änderungen des deutschen Sexualstrafrechts zur Folge hat.

Ein Überblick über die wichtigsten Veränderungen mit einigen Hintergrundinformationen bietet ein Übersichtsblatt des Instituts:

Übersicht aktuelle Veränderungen im Sexualstraftrecht

Auch das Portal Lehrer-Online führt inzwischen die Veränderungen im Sexualstrafrecht auf und gibt Hinweise zur praktischen Bedeutung im (schul-) pädagogischen Alltag.

Lehrer-Online - Veränderungen im Sexualstrafrecht

Das isp bietet zum Thema Recht einen eigenen Inhouse-Fachtag an:

Fachtag Sexualität und Recht

Onlineangebot von Dr. Sommer - jugendschädlich?

Eindeutige, sexualaufklärerische Informationen bietet die BRAVO-Loveschool des Onlineauftritts von Dr. Sommer. Angesichts der Neuregelungen zur Jugendpornografie könnte man fragen, ob diese Seiten nicht unter das Verbot fallen. Aber: Als Pornografie gelten nach einer Definition des OLG Düsseldorf "grobe Darstellungen des Sexuellen, die in einer den Sexualtrieb aufstachelnden Weise den Menschen zum bloßen, auswechselbaren Objekt geschlechtlicher Begierde degradieren. Diese Darstellungen bleiben ohne Sinnzusammenhang mit anderen Lebensäußerungen und nehmen spurenhafte gedankliche Inhalte lediglich zum Vorwand für provozierende Sexualität". Dies kann den Dr. Sommer Seiten sicherlich nicht vorgeworfen werden.

Man darf der BRAVO sicherlich dankbar sein, dass sie sich weiterhin mutig in diesem heiklen publizistischen Feld zwischen Aufklärung und Anregung bewegt. Dass die freizügigen Seiten der BRAVO auch zu heftigem Widerspruch führen, darf hierbei nicht verwundern. So sieht aktuell die Aktion "Kinder in Gefahr", wie der Name bereits andeutet, die Kinder durch das Angebot der BRAVO in Gefahr und versucht dagegen mobil zu machen:

TAZ - Das nackte Grauen - Katholiken fordern Bravo-Verbot

Ebenfalls Kritik an Dr. Sommer kommt von unerwarteter Seite: Martin Goldstein selbst, der als Dr. Jochen Sommer einst die Aufklärungsseiten der BRAVO begründete, meldet sich wieder zu Wort - mit einem Plädoyer für die Abschaffung des "Dr. Sommer". Sein Buch richtet sich an Eltern und Erzieher und ebenso an Jugendliche. Es ist im Verlag des Archivs der Jugendkulturen e.V. erschienen und kann dort oder über den Buchhandel bezogen werden. Es darf erwartet werden, dass die Argumente von Goldstein gegen Dr. Sommer deutlich anders gelagert sind, als die der ultrakonservativen "Jugendschützer".

Martin Goldstein: Teenagerliebe. Von der Aufklärung zur Initiation

Geile Zeit Dortmund - Website online

Die Kampagne "geilezeit", die das Jugendamt Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sexualpädagogik durchführt, hat nach einer längeren Entwicklungsphase nun ihre Kampagnen-Website veröffentlicht. Die Seiten richten sich vor allem an Jugendliche mit vielfältigen Informationen. Aber auch MultiplikatorInnen werden hier fündig. Man darf gespannt sein, wie sich die Seite unter der Beteiligung von Jugendlichen weiterentwickeln wird!

Website geilezeit Dortmund

Veranstaltungshinweise

Sexualpädagogische Fortbildung für Kinder- und Jugendarbeit

Speziell für MitarbeiterInnen in der konfessionellen / verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit bietet die Evangelische Bildungsstätte Hackhauser Hof in Solingen in Kooperation mit dem isp eine mehrteilige Fortbildung an, die im August 2009 beginnen wird.
Nähere Informationen auf der Website des Hackhauser Hofes:

Fortbildung Sexualpädagogik in der Kinder- und Jugendarbeit

Fachtagung Pornographie und Jugendsexualität

Unter der Überschrift "Pornographie und Jugendsexualität" veranstaltet die pro familia Beratungsstelle Gütersloh am 26.5.2009 eine Fachtagung. Hauptvortragender ist Prof. Dr. Gunter Schmidt, der zum Thema "Phantasien der Jungen, Phantasmen der Alten" spricht. Nähere Informationen und ein Anmeldeformular erhält man direkt über die Beratungsstelle:

pro familia Gütersloh

Kongress Sexuelle Gewalt gegen Kinder

Die Kinderschutz-Zentren veranstalten am 29.-30. Juni 2009 in Kiel einen Fachkongress zum Thema "Sexuelle Gewalt gegen Kinder - Verletzlichkeit, Resilienz und therapeutische Hilfen".

Fachkongress Sexuelle Gewalt gegen Kinder

Medien und Materialien

Kondomführerschein

Verschiedene Einrichtungen haben in der Vergangenheit den "Kondomführerschein" als eine Möglichkeit entdeckt, um mit Jugendlichen zum Thema Kondom zu arbeiten. Wie beim KFZ-Führerschein wird nach einer Schulung eine Theorie- und Praxisprüfung durchgeführt, nach deren erfolgreichem Abschluss ein Kondomführerschein verliehen wird. Die LAG-Jungenarbeit bietet Materialien zur Durchführung dieser Methode jetzt als käufliches Set an. Das starter kit Kondomführerschein kostet 75 Euro inklusive Versandkosten.

Kondomführerschein LAG Jungenarbeit

Unterum gesund!

Unter dem Titel "Untenrum gesund!" bietet der pro familia Landesverband NRW eine neue Informationsbroschüre zum Thema urogenitale Gesundheitsvorsorge an, die neben Sachinformationen Hinweise zur Präventionsarbeit enthält. Die Broschüre kann für 4,50 Euro bestellt werden:

Broschüre Untenrum gesund

Methodenkiste Sexuelle Orientierungen und Vielfalt der Lebensformen

Für PädagogInnen, die mit Jugendlichen im Alter von 12 - 18 Jahren zu den Themen Liebe und Sexualität, Sexuelle Orientierungen, Geschlechterrollen, Homsexualität und Coming-out arbeiten wollen, bietet die Lübecker Beratungsstelle Nasowas, ein Projekt des Jugendnetzwerks Lambda Nord e.V., eine neue Methodenkiste an. Die Kiste bietet Informationen, Spiele, Arbeitsbögen, Filme, Texte zum Lesen sowie Materialien zum Verteilen. Die Ausleihe ist abgesehen von den Versandkosten und der Rücksendung kostenlos.

Methodenkiste Lambda Nord e.V.

Last und Lust im Plural

Die Zeitschrift Frauenrat – Informationen für die Frau, widmet sich in ihrer ersten Ausgabe des Jahres 2009 dem Thema Weibliche Sexualität(en) - Last und Lust im Plural. Einzelne Artikel sind auch online einsehbar.

Frauenrat 01-2009: Last und Lust im Plural

Buchtipp: Vulva

Mithu M. Sanyal, Autorin des Buches "Vulva. Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts" sagt im TAZ-Interview, dass "über etwas, wofür wir keine Worte haben, [wir] nicht reden und es uns auch nicht wirklich vorstellen können. Die Vagina ist nur ein Teil des weiblichen Genitals, nämlich die Körperöffnung, und umgekehrt würde ja niemand Hoden sagen, wenn er einen Penis meint. Verblüffend ist doch, dass man bei Frauen diese Fehlbezeichnung hinnimmt." Ein Buch zur abendländischen Kulturgeschichte der Vulva.

Buchrezension von AVIVA-Berlin

TAZ-Interview mit der Autorin

Erotikmagazin für Frauen

Mit einem neuen Zeitschriften-Projekt wollen Ina Küper und Marlene Burba ihre Leserinnen "dazu animieren, den eigenen Körper zu lieben, und herauszufinden, was sie selbst glücklich macht!” Das Mittel zum Glück heißt ALLEY CAT und ist nach eigenen Angaben Deutschlands erstes Erotikmagazin für Frauen.

ALLEY CAT