*** Newsletter 02-2007 des Instituts für Sexualpädagogik Dortmund (isp) ***

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

dieser Newsletter informiert Sie / Euch über folgende Themen:

1) „Voll Porno“? - Jugendliche und Pornografie

2) Aktuelle Seminarangebote

3) Sexualität und Behinderung

Der im Februar 2007 erschienene Stern-Artikel „Voll Porno“ hat bei vielen sexualpädagogisch Tätigen zu Anfragen besorgter LehrerInnen, Eltern oder JugendzentrumsmitarbeiterInnen geführt. Anhand von Fallgeschichten verschiedener Gewährsleute entwirft der Autor das Schreckensbild (sozial benachteiligter) Jugendlicher, die „sexuell verwahrlost“ seien und immer ausufernder, gefühlloser und gewalttätiger Sex praktizieren würden. Aber lässt sich das auf diesen Nenner bringen: „Jugendliche küssen sich nicht. Kinder gucken Pornos. Beides hat was miteinander zu tun.“ (Zitat)?

http://www.stern.de/politik/deutschland/:Sexuelle-Verwahrlosung-Voll-Porno!/581936.html?id=581936

Medienwirkung, auch die von Pornografie und  Hardcore-Raptexten, ist ein Geschehen, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Angesichts einer zunehmenden Normalisierung des Pornografiekonsums bei Jugendlichen und auch Erwachsenen (!) muss geklärt werden, welche Folgen absehbar sind und wie eine angemessene Begleitung von Mädchen und vor allem Jungen aussehen kann. Schlichte wie flächendeckende Antwortversuche sind sicher unseriös und fehl am Platz.

Ein schon etwas älterer, aber nach wie lesenswerter Beitrag zum Thema Wirkung von Pornografie auf Jugendliche findet sich hier:

Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche (neuen) Medien von Kindern und Jugendlichen genutzt werden, lohnt sich ein Blick in die aktuellen KIM- und JIM-Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. Diese repräsentativen Untersuchungen untersuchen seit vielen Jahren das Medienkonsumverhalten der 6- bis 13- bzw. 12- bis 19-Jährigen.

Das isp bietet einen Inhouse-Fachtag zum Thema „Pornografie im Internet - Sex in allen Medien“ an:

Das isp hat sein Angebot an Inhouse-Fachtagen deutlich erweitert. Zur Zeit werden 14 Themen angeboten, die an die Wünsche der TeilnehmerInnen angepasst werden können.

Das Seminar „Teenagerschwangerschaften und Verhütungs-Update“ ist verschoben worden und findet nun vom 31.08 - 02.09.2007 statt. Anmeldungen sind noch bis zum 22. Juni möglich unter: 

Die nächste isp-Weiterbildung Sexualpädagogik (Deutschland) beginnt im Februar 2008; Anmeldungen sind ab sofort möglich:

Der neue Familienplanungsrundbrief von pro familia beschäftigt sich dieses Mal schwerpunktmäßig mit dem Thema Verhütung und Kinderwunsch bei Frauen mit Behinderungen. AutorInnen der Beiträge sind unter anderem die DozentInnen des isp Maria Gies, Bärbel Ribbert und Ralf Specht.

Die nächste Weiterbildung Sexualität und Behinderung für MitarbeiterInnen in der Behindertenhilfe beginnt mit einer neuen Gruppe im September 2008. Veranstaltungsort ist ein Tagungshaus in Kassel. Anmeldung ist ab sofort möglich.

Eine bunte Mischung aus Testberichten und redaktionellen Beiträgen rund um die Themen Verhütung und Sexualität erwartet LeserInnen des jüngst erschienen Ökotest Kompakthefts „Sexualität“. Getestet wurden auch Drogeriemarkt-Billigkondome, die fast alle mit sehr gut abgeschnitten haben - eine wichtige Information für Jugendliche mit schmalem Geldbeutel!

Eine Weiterführung der außergewöhnlichen SWR-Talkshow „Guildo und seine Gäste“ ist zu Pfingsten (27. u. 28. Mai 2007) zu sehen. Guildo Horn ist dann unter dem Motto „Hausbesuch“ drei Tage zu Gast auf dem Hofgut Serrig der Lebenshilfe Trier. Neue Sendungen der Talkshow sind wohl nicht geplant - trotz der Verleihung des Lebenshilfe Medienpreises „Bobby“ 2007 und einer Grimme-Preis-Nomierung. Das Grimme-Institut beschrieb die Sendung sehr passend so: „Gespräche auf Augenhöhe mit Menschen, die wegen ihrer geistigen Behinderung nicht im Rampenlicht stehen, die aber ihre ganz eigene, oftmals verblüffende Art und Weise haben, die Dinge auf den Punkt zu bringen.“

Eine neue Latenight-Talkshow mit dem Titel „100% gefühlsecht“ startet der WDR (Votings auf der Website z. B. zur Frage: „Ist schlechter Sex besser als gar kein Sex?).

Viva-TV nähert sich dem Thema Jugendsexualität mit einem eigenen Sendeformat, den „Virgin Diaries“. Hier geht es um das „Teenager-Thema Nummer eins: Das Erste Mal“. Acht junge Menschen geben Auskunft, was sie hier beschäftigt.

Die Deutsche Aidshilfe hat neu eine (kostenlos beziehbare) Broschüre zum Thema sexuell übertragbare Krankheiten heraus gegeben. Neben Basisinformationen werden PraktikerInnen und BeraterInnen spezifische Hinweise zu einzelnen Infektionen geliefert.

Das nach eigenem Bekunden weltweit einzige Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch wurde im März in Wien eröffnet. Die Website hält vielfältige Informationen zu den beiden Themen bereit.

Vom 7. bis 15. Juni 2007 findet das traditionelle Queer Film Festival Identities in Wien statt, dieses Mal mit dem Fokus Israel und Herstory. Ab 25. Mai beginnt der Vorverkauf.

Die Fachstelle Gender NRW veranstaltet am 12. Juni 2007 eine Fachtagung in Dortmund: Voneinander lernen – Bildungsorte und Lernwelten von Kindern und Jugendlichen aus der Gender Perspektive